Messmittelfähigkeit elektr. Schrauber2008-07-07T09:52:57+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Messmittelfähigkeit elektr. Schrauber

Ansicht von 13 Beiträgen - 1 bis 13 (von insgesamt 13)
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    Beiträge
  • qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo zusammen!

    Wir haben mal wieder eine Grundsatzdiskusion:

    – Elektroschrauber mit Steuerung und Ablaufüberwachung (Reihenfolge der 4 Schraubvorgänge, Sörungsmeldung bei Entfernen des Schraubers vor Erreichung des definierten Md´s 20 Nm oder Nichteinhaltung der Reihenfolge)

    – Schrauber und Steuerung (incl. Digitalanzeige)ist kalibriert

    – Auditor verlangt nach den Ergebnissen der Messmittelanalyse MSA Verfahren 3

    Meine Frage: Wie soll sowas gehen?
    – Der Schrauber schaltet genau bei 20 Nm lt. Anzeige ab
    – Es erfolgt eine Störmeldung, wenn der Schraubvorgang bei Md <20 Nm abgebrochen wird
    – Der Werker hat absolut keinen Einfluss auf das Md

    Wer kann mir hierzu einen Tipp geben, mit dem man den Auditor überzeugen kann?

    Schon mal vielen Dank für die kommenden Antworten!

    Fehler sind ein Bestandteil des Lebens; man kann sie nicht vermeiden. Man kann nur hoffen, dass sie einem nicht zu teuer kommen und dass man denselben Fehler nicht zweimal macht.

    Lee Iacocca
    Manager * 1924

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo qualyman!

    Was sagt denn der Hersteller vom E-Schrauber zu dem Problem? Der müsste doch schon öfter damit konfrontiert worden sein. Weitere Möglichkeit: Den Kunden fragen ob er euch von der MSA freistellt. Soll angeblich möglich sein.

    Gruß
    Michael

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Qualiman!

    Wir haben so was ähnliches schon mal gemacht. Waren allerdings M10-Schrauben und höhere Drehmomente. Man muß sich vor Augen halten, daß das Drehmoment des Schraubers ja nicht das Prozeßziel ist. In Wirklichkeit willst Du ja eine bestimmte Längskraft in der Schraube erzeugen. Und die hängt nicht nur vom Drehmoment ab. Also haben wir mit Dehnungsmeßstreifen o.ä. (ich war nicht dabei, deshalb weiß ich die Details nicht mehr) die Dehnung der bzw. die Kräfte in der Schraube bestimmt. Und sind nebenbei darauf gekommen, daß wir ein Schmiermittel mit hohem Feststoffanteil brauchen, um auf eine tolerierbare Streuung zu kommen.
    Alternativ für ist-egal-Verschraubungen: Leg‘ eine großzügige Toleranz fest und miß‘ in einer Versuchsreihe die Losbrechmomente.
    @Michael: Der Schrauberhersteller kann Dir da nicht helfen. Die Streuung des Schraubers kannst Du beim Kalibrieren mit feststellen lassen. Aber damit hast Du nicht den Schraubfall drin und der ist viel kritischer.

    Schöne Grüße

    Frank

    „Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Nachtrag:

    Schraubverbindung:

    POM-Deckel
    POM Gehäuse
    St-Schraube

    @ Frank:
    Guter Ansatz, jedoch bei Plaste-Teilen spielt die Zugspannung der Schraube keine wesentliche Rolle.

    Denn nach fest kommt….Leerlauf!

    Gute Zeit!

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    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo qualyman,

    wusste gar nicht, dass ein Elektroschrauber ein MESSMITTEL ist und man daher eine MESSMITTELANALYSE fordern kann.

    Bei uns sind solche Schrauber Betriebsmittel, die uns helfen ein ZusBau-Fertigteil herzustellen.

    Bin jetzt ich oder der Auditor leicht verwirrt?

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    medi12
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 683

    @msb: Naja, der Schrauber mißt ja irgendwie was, nämlich die 20Nm. Daher wird er vom Auditor wohl im Bereich Messmittel gesehen.

    Relevant ist doch das Ergebnis der Schrauberei. Das sollte natürlich immer stimmen und da der Werker keinen Einfluss hat, wäre über eine Validierung des Prozesses nachzudenken. Insofern kann ich den Auditor irgendwie verstehen, auch wenn sein Messmittelansatz wohl etwas daneben ist.
    Wird später noch einmal die Festigkeit der Verbindung geprüft?

    Gruss,
    medi

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    @medi 12,

    nö, Festigkeit wird nedde mehr überprüft.
    Die 20 Nm wurden irgendwann empirisch ermittelt.
    Ab 25 Nm franzt das Gewinde im Kunststoff aus, was wir ja nicht wollen.
    Ist das schon eine Validierung?

    @msb
    Da der Schrauber das aufgebrachte Md anzeigt und beim Sollwert abschaltet, wird dies als Messmittel eingestuft, soweit der A….

    Gute Zeit!

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    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Ach du meine Güte…

    ich setz hier auch so ein Teil ein….

    Sach ma, Qualyman, von welcher Des- Organisation war denn dieser Audi – Tor??

    Dino

    ______________________

    Multae sunt causae bibendi

    medi12
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 683

    @qualiman: Ach herje, nein, eine Validierung ist das nicht. Nach ein wenig weiterdenken glaube ich aber

    1. Das Ding ist kalibriert.
    2. Der Hersteller gibt vielleicht ein Kalibrierungsintervall vor, an das man sich hält.
    3. Es gab wohl recht wenig Probleme mit dem Gerät resp. mit den Schrauben und daher wurde auch kein Maßnahmenbedarf gesehen.

    Daraus folgt 4. Man kann davon ausgehen, dass das Gerät mit weniger als 25Nm, nämlich mit ca. 20Nm anzieht, was insgesamt betrachtet ja das wichtigste ist. Fertisch.

    Ich würde ne Art Messmittel-Qualifitzierung machen, sollte ausreichen.

    Gruss,
    medi

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo,

    DIN 1319

    Messmittel

    Messgerät

    Elektrowerkzeug

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    @ QM-Dino:
    Der Auditor kam aus dem eigenen TS-Auditoren-Pool unserer Des-Organisation.

    Wir auditieren unsere Werke über Kreuz!

    Weisst Du, das geht so:
    Da hat der Auditor A aus Werk 1 unserem Werk 2 eine Hauptabweichung reingewürgt.
    Darufin auditiert der Auditor B aus unserem Werk 2 das Werk 1 und vergibt prompt zwei Hauptabweichungen usw. usf. usw (und schon wieder)

    Never ending story!

    Gute Zeit!

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    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo qualyman,

    Ihr habt da ja einen putzigen Auditoren…

    Hab ich das richtig verstanden, dass der Elektroschrauber nur dann grünes Licht gibt, wenn 20 Nm erreicht sind? (Damit ergeben sich doch dann immer dieselben Messwerte, nämlich 20 Nm.)

    Die Messwerte sind dann zwar scheinbar variabel, aber tatsächlich attributiv. Entweder es sind 20 Nm oder es sind keine (vorher abgebrochen, falsche Reihenfolge, usw.)

    Um die Mess-Aufgabe abzusichern (was Sinn und Zweck einer MSA wäre), müsste damit eine attributive MSA durchgeführt werden. Dafür bräuchtest Du allerdings variable Referenzwerte, um zu wissen, wie der echte (nicht gemessene Wert) aussieht. Da diese attributive MSA sehr aufwändig und häufig nicht durchführbar ist, wird sie entsprechend selten eingesetzt.

    Für die von Dir beschriebene Mess-Aufgabe ist sie auf jeden Fall vollkommen unsinnig. Musste ich nur noch mal loswerden ;-)

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Babara!

    Wieder erholt vom Urlaub zurück?

    Für Deine Antwort besten Dank!
    Ich könnt Dich knuddeln, denn Du tickst hier genau wie ich!

    Nur unsere Audi..toren ticken nach einem anderen Vergleichsnormal.
    Nur nach welchem, ist mir noch nicht ganz bewusst.

    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist! Aber er hat viel mehr Spaß dabei!!!

    Gute Zeit!

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